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Tag 10 – Homeoffice

Dienstag, 10. März. Ich bleibe heute zu Hause und arbeite im Home-Office. Für die Autospar- und Zeitbilanz definitiv positiv! Ich kann sogar bis mittags im Schlafanzug bleiben, ohne dass sich jemand daran stört 😉

Nachmittags geht’s zu einem Geburtstag nach Aerzen, selbstverständlich mit dem Bus. Ich muss einen riesigen Wäschekorb mit Tischdecke, Geschenk usw. mitschleppen. Im fast leeren Bus, kein Problem. Endstation ist Aerzen Kirche. Praktischer wäre es für mich, Aerzen Friedhof auszusteigen. Aber obwohl der Busfahrer jetzt eh Feierabend hat und Richtung Hameln fährt, muss ich Aerzen Kirche aussteigen. Also schleppe ich den Wäschekorb im Regen durch halb Aerzen…

Zum Glück gibt es auch Gäste aus Dehmkerbrock, so dass sich auch noch eine Rückfahrgelegenheit findet. Somit habe ich heute insgesamt 38 Kilometer mit meinem Wagen gespart.

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Tag 9 – Ich mache das wirklich freiwillig!

Montag, 9. März. Einige Leute fragten mich, ob ich meinen Führerschein abgeben musste, weil ich nun Bus fahre. Nein, meinen Lappen habe ich noch; ich mache das wirklich freiwillig. Und soll ich euch was sagen? Es macht sogar Spaß!

Als target-Mitarbeiterin freu ich mich, dass ich für das aktuelle Projekt „Klimaschutzteilprojekt Mobilität für den Landkreis Hameln-Pyrmont“ empirisch Informationen sammeln darf, um daraus abzuleiten, an welchen Projekten der Landkreis zukünftig arbeiten kann, um hier klimafreundliche Mobilität voranzutreiben. Ich sammle Erfahrungen, Bedarfe und konkrete Ideen mit diesem Selbstexperiment.

Es gibt bestimmt in dem ein oder anderen Dorf bereits coole Ideen, wie die Mobilität für die Bürger auf den Dörfern gefördert wird. Vielleicht kann das Modell sein für andere Dorfer oder vielleicht wird irgendwo noch Unterstützung gebraucht? Meldet euch bei mir!

Als Orstbürgermeisterin der Bergdörfer frage ich mich, was können wir vom Ortsrat tun, um die Anbindung an die anderen Dörfer zu fördern? Oder was können wir als Bürger in Eigeninitiative machen, damit das Dorfleben interessant bleibt. Oft ist es zu langwierig, auf die „große Politik“ zu warten. Lasst uns einfach selber Initiative ergreifen!

Als Mama habe ich sowieso Interesse daran, der Umwelt möglichst geringen Schaden zuzufügen. Immerhin müssen meine Kinder noch etwa 80 Jahre auf diesem Planeten leben.

Als Corinna habe ich einfach Spaß, alte Gewohnheiten in Frage zu stellen, Neues auszuprobieren, dazuzulernen und meine Komfortzone zu erweitern. Und ich muss wirklich sagen, dass ich in der vergangenen Woche viel dazu gelernt habe und viele interessante Erlebnisse hatte. Zudem freue ich mich riesig über die Resonanz! Vielleicht kann ich ja auch den ein oder anderen inspirieren.

Unter unterm Strich, Leute, ist es aber auch kein Hexenwerk! Immerhin fahre ich nur Bus und Fahrrad, wie Millionen andere Menschen auch 😉

Heute 29 Autokilometer eingespart.

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Tag 8 – Fisch sucht Fahrrad

Sonntag, 8. März. Ich bin kein Fisch, sondern Skorpion, aber hab seit letztem Jahr ein cooles E-Bike. In Ermangelung einer Busverbindung und einer guten Ausrede, durfte es heute die erste längere Tour nach seinem Winterschlaf unternehmen.

Von Dehmke aus kann ich über Hope, über Groß Berkel oder durch den Klütwald nach Hameln fahren. Dummerweise gibt es hier oben in den Bergdörfern zwischen den Ortschaften keine Radwege! Da man also die Straße nehmen muss, bevorzuge ich normalerweise Feldwege. Heute am Sonntag ist wenig Verkehr und ich traue mich auf die Straße.

Unsere Serpentinen sind bei Rennradfahrern sehr beliebt. Aber im Ernst, wenn mich dort ein LKW mit 100 Sachen überholt, hab ich echt Schiss. Meine Kinder mag ich dem nicht aussetzen! Zwischen Dehmke und Königsförde beispielsweise ist es zudem sehr unübersichtlich, hat ne miese Beschaffenheit und es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Ich werde die Kids hier lang nie alleine mit dem Rad nach Aerzen ins Schwimmbad fahren lassen!

Eine Fuß- und Radverbindung zwischen Herkendorf und Hope steht schon seit Jahren auf der Agenda des Ortsrats. Der Prozess zieht sich wie ein alter Kaugummi. Wie soll man aber von Bürgern klimafreundliches Fahrverhalten erwarten, wenn dafür nicht einmal die notwendigen Voraussetzung wie Infrastruktur gegeben ist? Denn ich vermute, die meisten sind eher so schissige Radfahrer wie ich. Radwege sind nun mal ein wichtiger ein Baustein für die Verkehrswende, die passieren muss, wenn wir die Klimaschutzziele annähernd erreichen wollen.

Na, an der Weser lang fährt es sich zumindest schön und E-Bike sei dank ist die Strecke zurück in die Berge auch für mich Ungeübte ohne Kollaps zu schaffen. Heute somit 26 Autokilometer eingespart!

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Tag 7 – Torte on Tour

Samstag, 7. März. Zum Seminarwochenende in Hameln bin ich dieses Mal dran mit Kuchen backen. Ich krieg das Ding nicht aufs Fahrrad und entscheide, mit dem Auto nach Groß Berkel zu fahren und von dort weiter mit dem Bus, der samstags quasi halbstündlich fährt.

Mein Tortenbehälter bekommt einen eigenen Platz im Wartehäuschen und im Bus. Danach wird er noch sorgsam vom Bahnhof in den Hefehof getragen und ich bin stolz, ihn heile dahin bekommen zu haben.

Geschmeckt hat er übrigens auch, besonders der Trainerin ;-).

Morgen muss ich um neun in Hameln sein und ich fürchte, dann habe ich wirklich keine Ausrede mehr, nicht mit dem Fahrrad zu fahren. Den leeren Tortenbehälter kann ich dann ja auch hochkant in die Fahrradtasche stopfen.

Aber der erste Weg führt morgen früh ins örtliche Wahllokal. Ist doch klar, dass ich morgen wählen gehe. Ihr hoffentlich auch!

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Tag 6 – Luftmatratze und Hackenporsche

Freirag, 6. März. Heute richte ich mir in Hameln im Büro ein Nachtlager ein. Da ich abends und an den Wochenenden nicht nach Hause gelangen kann, ich aber auf Kultur und soziale Kontakte nicht verzichten mag, will ich für alle Fälle vorbereitet sein, falls ich mal in Hameln übernachten muss. Ich zergel im Bus also Luftmatratze, Schlafsack, Wechselklamotten und Zahnbürste mit!

Zum Glück gibt es ausgewiesene Stellplätze, die eigentlich für Kinderwagen, Rollatoren etc. vorbehalten sind. Ich habe übrigens ein neues Wort gelernt: Hackenporsche (Einkaufstrolley).

Ich freue mich aber jetzt schon, dass ich das ganze Zeugs nach der Testphase wieder mit dem Auto zurücknehmen kann!

Auf der Heimfahrt treffe ich meine liebe Nachbarin. Sie fährt öfter mit dem Bus nach Hameln. Ich staune wiedermal, wie sie 60 Jahre in Dehmke ohne Auto überlebt hat 😉

Nachmittags die nächste Herausforderung: der Kleine muss um halb fünf beim Fußball in Groß Berkel sein. Die Große um fünf bei der Jugendfeuerwehr in Dehmkerbrock. Wir fahren zur Sporthalle mit dem Auto, Töchterchen und ich düsen zurück, schmeißen uns wegen Schneeregen in Regenhosen und walken ins Nachbardorf. Ich latsche mit den nassen Sachen wieder zurück. Abgeholt werden die Kids heute von ihrem Papa.

Tagesbilanz: 12 km musste ich fahren, aber 29 Autokilometer gespart!

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Tag 5 – Der Preis ist heiß

Donnerstag, 5. März. Viele haben Euch gefragt, was der ganze Spaß denn kostet. Die Monatskarte kostet hier für den gesamten Landkreis nur 35 Euro. Das ist echt ein Top-Preis, kann man nicht anders sagen! Das hat mich schon bei Einführung des neuen Tarifsystems überlegen lassen, das mal auszuprobieren.

Ich habe alleine Spritkosten von ca. 120 Euro im Monat. Würde ich also alleine nur die Hälfte meiner Fahrten mit dem Bus ersetzen, wären das 25 Euro Ersparnis im Monat. Für die Fahrten zur Arbeit überlege ich mir das tatsächlich.

Auf der Öffi-Webseite gibt es einen Kostenrechner, der die Einsparung darstellt, wenn man komplett auf’s Auto verzichtet – das sieht in der Tat sehr lukrativ aus. Allerdings hinkt dieses Kostenbeispiel in meinem Fall. Denn ich kann hier derzeit nicht auf’s Auto verzichten.

Ich kann vielleicht meine Fahrten zur Arbeit mit den Öffis machen (aber auch nur, weil ich Teilzeit arbeite!), aber alle Termine, die ich mit Kindern nachmittags habe (Friseur, Logopädie, Fußball, Spielen, Schwimmen, Schuhe kaufen, Arzt…), kann ich NICHT mit den Öffis machen, weil wir schlichtweg nicht mehr nach Hause kommen würden. Vom Wochenende wollen wir garnicht reden.

Heute 26 Autokilometer eingespart, dafür war ich aber insgesamt (weil ich die Kinder von der Nachmittagsbetreuung abholen musste) 2 Stunden und 20 Minuten unterwegs. Muss man sich überlegen, ob einem Flexibilität und Zeit 25 Euro im Monat wert sind.

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Tag 4 Teil 2 – Spontaneität will gut vorbereitet sein

Zur Arbeit mit dem Bus, und zurück fahre ich mit der 30 nach Groß Berkel. Die Überraschung: der Busfahrer ist ein ehemaliger Kollege von mir und begrüßt mich mit: „Ich hab schon überlegt, wann du wohl Mal mit mir mitfährst!“, weil er mich ebenfalls auf Facebook verfolgt. Ich freu mich riesig und löchere ihn über die Arbeit als Busfahrer.

In Groß Berkel steige ich (nach einem kurzen Intermezzo mit der 34) in die 37, in der schon meine Kinder sitzen. Sie finden es nicht megadoof, dass Mama jetzt mitfährt, und ich bin erleichtert.

Wir haben eine Stunde Zeit zum Kochen und Essen, bevor ich mit den beiden um zwei den Bus Richtung Hameln erwischen will, weil die Große dort um drei einen Termin hat. Zurück wollen wir nach Groß Berkel fahren (fährt ja keiner mehr bis Dehmke) und von dort habe ich bereits eine Mitfahrgelegenheit organisiert.

Doch dann guckt mich der Kleine mit riesigen Augen an und bittet flehentlich, er möchte sich jetzt mit einem Freund in Aerzen zum Spielen treffen. Aaaaaahhh, ich gerate kurz in Panik und bin überfordert. Ich bin noch nicht fahrplanversiert genug, schnell umzudisponieren…. Alle Planung hinfällig?

Ich checke die App! Wir könnten sogar mit dem Bus nach Aerzen, dann aber nach Hameln haut zeitlich nicht hin, und wie kommen wir dann abends wieder nach Hause? Von Aerzen der letzte Bus nach Dehmke fährt um 15:30 Uhr…

Aber sollen die Kinder nun im März auf ihr Sozialleben verzichten?

Wir fahren also mit dem Auto nach Aerzen, ich bringe den Kleinen zu seinem Kumpel und erwische mit der Großen den Bus nach Hameln. Aerzen ist mit einem 15 Minuten Takt megagut angebunden. Gleiches kurz nach vier mit nur kurzer Wartezeit an der Bushaltestelle wieder zurück.

Und das beste ist: Für die Kinder brauche ich nichts zuzahlen, weil sie mit ihrer Schulbus-Jahreskarte ebenfalls im ganzen Landkreis fahren können! UND ich spare heute die Kosten für den Parkplatz und ersetze immerhin insgesamt 48 Autokilometer.

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Tag 4 – Feedback und Autofasten

Mittwoch, 4. März. Dieses Thema scheint einen Nerv zu treffen. Ich bekomme viel Feedback auf meine Facebook-Beiträge und meine Whats-App-Status. Viel Motivation und Zuspruch, viele Hilfsangebote und viele interessante Diskussionen rund um Mobilität und Öffi-Erfahrungen im ländlichen Raum. Dafür danke ich euch allen herzlich. So können wir was in Gang bringen! Weiter so!!!

Auch schön: Die evangelischen und katholischen Kirchen rufen in der Fastenzeit zum Autofasten auf, vom 4. März bis 4. April.

https://www.autofasten.de/

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Tag 3 – Wo sich die Katze in den Schwanz beißt

Dienstag, 3. März. Die Große ist krank und muss nach Hemeringen gebracht werden. Ich erspare ihr und mir eine über einstündige Busfahrt über Hameln und fahre sie direkt in 8 Minuten mit dem Auto dahin.

Beruflich verschlägt es mich heute zum kommunalen Energie-Effizienz-Netzwerk in Stadthagen. Ich fahre weiter nach Hessisch Oldendorf und lasse mich dort von Kollegen mitnehmen, das erhöht zumindest die Mitfahrerquote (24 statt 74 Autokilometer)

Abends geht’s zu meiner Lieblingssportgruppe (an dieser Stelle viele Grüße!) nach Aerzen. Es fährt tatsächlich um 16:19 ein direkter Bus von Dehmke nach Aerzen. Und den hab ich ganz für mich alleine…

Zu schade, dass der nicht genutzt wird. Ich kann es nachvollziehen: wenn etwas nicht genutzt wird, wird es auch nicht angeboten! Ein unzureichendes Angebot führt ja aber auch offensichtlich dazu, dass es garnicht genutzt wird… irgendwie beißt sich da die Katze in den Schwanz…

Ich bin froh, dass ich wenigstens mitfahre und dem Busfahrer an der Endstation einen schönen Feierabend wünschen kann.

Nach dem Sport zurück nach Dehmke fährt jedoch kein Bus mehr. Heute abend habe ich Fuchs mich mit Nachbarn zum Essen nach Groß Berkel (ganz easy von Aerzen mit dem Bus erreicht) verabredet, die mich dann wieder mit nach Hause nehmen (wie ich das nächste Woche mache, muss ich mir noch überlegen). Der Vorteil am Autoverzicht ist, dass ich mir sogar ein Bier gönnen kann 😬. Prosit! Auf insgesamt 68 eingesparte Autokilometer heute!

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Tag 2 Teil 2 – I’m walking

Ich bin zu blöd! Ich hab es echt geschafft, den Anschlussbus auf dem Heimweg zu verpassen, weil ich die Haltestellen in Hope nicht geblickt habe. Gut, fürs nächste Mal weiß ich es.

Heute hieß es dann also: nach Hause laufen. Auf der Straße übrigens, denn es gibt keinen Gehweg zwischen Hope und Herkendorf. Auch nicht zwischen Herkendorf und Dehmkerbrock. Auch nicht zwischen Dehmkerbrock und Dehmke. Auch nicht… na, ihr könnt es euch denken. Wenigstens war das Wetter heute trocken, was man von dem Randstreifen leider nicht behaupten konnte…

WhatsApp-Status sei Dank hat sich unterwegs doch noch eine Mitfahrgelegenheit ergeben. Schön, was sich da für Begegnungen ergeben. Das werde ich in den nächsten Wochen kultivieren 😉

Zur Theaterprobe nach Dehmkerbrock hab ich das Rad genommen. Somit heute insgesamt 29 Autokilometer eingespart und viel dazugelernt.

Jetzt plane mir einen Wolf wegen morgen… na, ihr werdet’s ja lesen ;-).