Montag, 30. März. So, der Monat ist fast um. Gefühlt war das einer der längsten Monate meines Lebens, weil einfach so irre viel passiert ist. Und, auch wenn ich mein Selbstexperiment auf halber Strecke abbrechen musste, so kann ich nun doch ein Fazit ziehen:

Allein in den ersten zwei Wochen war es mir möglich, 80 Prozent meiner Fahrten auszutauschen gegen Alternativen wie Bus, Mitfahrgelegenheit oder Rad. Zwar bedurfte es viel Planung und auch viel Zeit, aber es war möglich.
Finanziell ist das Busfahren mit 35 Euro für eine Monatskarte definitiv lohnend, auch wenn man nicht alle Fahrten damit bestreiten kann. Vorteil für mich aber auch, dass ich für die Kids nicht extra zahlen muss, da sie selber landkreisweit gültige Schülerfahrkarten haben.
Um ganz aufs Auto zu verzichten, braucht es hier oben auch Busverbindungen abends und an den Wochenenden. Isso.
Über Mitfahrgelegenheiten kann man als Privatperson viel machen. Wenn man sich da als Dorf organisieren kann, ist das wundervoll – zudem fördert es die Kommunikation und soziale Interaktion (Ich weiß, ist gerade nicht angesagt, aber hoffentlich bald mal wieder).
Die Kommunen sind in der Pflicht, für eine gute Infrastruktur zu sorgen. Radwege sind hier quasi nicht existent, Geschwindigkeitsbegrenzungen auch nicht! Für meine Kinder ist es unmöglich, sicher nach Aerzen oder Groß Berkel zu radeln.
Nicht zuletzt habe ich irre viel Resonanz auf dieses Selbstexperiment erhalten. Das zeigt, dass es die Menschen interessiert, und dass sie offen sind für eine Verkehrswende. Ich werde das Thema von Herzen gerne weiter verfolgen, als Privatperson, als Ortsbürgermeisterin und als target-Mitarbeiterin.